Donnerstag, 15. Januar 2015

Was ist Schizophrenie?

Die Schizophrenie ist eine der schwersten psychiatrischen Erkrankungen, die es gibt. Etwa eine von 100 Personen erkrankt im Verlaufe ihres Lebens an ihr. Es handelt sich also um eine relativ häufige Erkrankung. In der Regel bricht die Schizophrenie zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr aus. Männer und Frauen erkranken etwa gleich häufig, allerdings ist der Zeitpunkt des Erstauftretens bei Männern im Schnitt früher.

Die Ursachen für die Erkrankung sind sehr vielfältig. Es scheint eine genetische Komponente zu geben, Veränderungen im Gehirnstoffwechsel können beobachtet und Störungen in der kindlichen Entwicklung müssen berücksichtigt werden. Dazu gibt es noch einige Faktoren, die das Auftreten einer Schizophrenie wahrscheinlicher machen. Dazu gehören beispielsweise ein niedriger sozialer Status, Ehelosigkeit oder Jahreszeitliche Einflüsse.

Das Bild vom Verrückten, der durch die Gegend rennt und Laternen oder Bäume beschimpft, vielleicht sogar wild um sich schlägt, trifft häufig nicht zu. Den meisten Menschen in einer schizophrenen Akutphase würde man vielleicht ansehen, dass etwas nicht stimmt, aber mehr auch nicht. Zeigen kann sich eine Schizophrenie natürlich durch offensichtliches Halluzinieren und starke Erregung, sie kann allerdings auch einfach nur durch Gleichgültigkeit, sozialen Rückzug und/oder Denkstörungen geprägt sein. Viele Dinge kann man von Außen sehr schwer beurteilen, da sich die Schizophrenie eben in erster Linie im Kopf des Betroffenen abspielt. Als Außenstehender nimmt man oft nur einen Bruchteil der Problematik wahr.

Der Verlauf einer Schizophrenie kann sehr verschieden sein. Sie kann schnell kommen oder einschleichend beginnen. Sie kann durch einmalige oder wiederkehrende Schübe gekennzeichnet sein. Das Gesamtbefinden eines Betroffenen kann sich über die Zeit verbessern oder verschlechtern. Es gibt sozusagen nichts, was es nicht gibt.
Die Prognose ist heutzutage bei schnellem Einsetzen der Therapie relativ gut. Etwa 60% aller Betroffenen können ins Arbeitsleben komplett (re-)integriert werden, weitere 20% immerhin in Teilzeit. Die wichtigsten Säulen der Therapie sind die Medikamentengabe mit sogenannten Neuroleptika und eine Psychotherapie. Zusätzlich können Soziotherapien die Prognose verbessern.



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