Es
gibt sehr viele Krankheiten, die mit Kopfschmerzen assoziiert sein
können. Einige haben ihre Ursache im Kopf selbst, andere liegen
außerhalb. Das Gehirn besitzt keine Schmerzrezeptoren. Wenn man
Kopfschmerzen hat, dann resultieren diese von Reizungen der Hirnhäute
oder der Hirngefäße. Im Vordergrund dieses Artikels soll die
Differentialdiagnostik von Kopfschmerzen stehen. Auf die Behandlung
verschiedener Kopfschmerzformen soll hier, aufgrund des großen
Umfanges, welchen das Thema mit sich bringt, nicht eingegangen
werden.
Wichtig
ist, akute Kopfschmerzen, die ein Alarmsignal für lebensbedrohliche
Zustände sein können, zu differenzieren
Bei
plötzlich einsetzenden, sehr starken Kopfschmerzen muss an die
folgenden Erkrankungen gedacht werden. Eine der lebensbedrohlichsten
Situationen ist die Subarachnoidalblutung (SAB). Dabei handelt es
sich um eine randständige Hirnblutung, die schnell in ihrem Volumen
zunehmen und zu irreversiblen Hirnschädigungen führen kann.
Spätestens, wenn zusätzlich zu den Kopfschmerzen noch ein
Meningismus (Nackensteifigkeit) vorhanden ist, sollte schnell
reagiert werden, da es sich um eine Hirnhautentzündung handeln
könnte, die in jedem Fall behandlungsbedürftig ist. Etwas zu
differenzieren sind Schmerzen, die sich eher im Augenbereich befinden
und die ein Anzeichen für einen akuten Grünen Star sein können.
Hinter
sich langsam entwickelnden Kopfschmerzen können leichte, aber auch
schwere Erkrankungen stehen
Die
Liste an belastenden, aber nicht lebensbedrohlichen
Kopfschmerzursachen ist lang. Dazu gehören Migräne,
Spannungskopfschmerzen, Clusterkopfschmerzen, medikamenteninduzierte
Kopfschmerzen (durch langsames Absetzen des Medikamentes zu
unterbinden), Kopfschmerzen durch muskuläre Verspannungen im
Schulter-/Nackenbereich hervorgerufen, Riesenzellarteriitis
(entzündliche Erkrankung der Arterien) oder Kopfschmerzen durch
Prozesse, die nicht im Schädel lokalisiert sind (zum Beispiel bei
banalen Erkältungen). Schleichend einsetzende Kopfschmerzen können
allerdings auch von sehr ernsten Krankheiten herrühren. Dazu gehören
beispielsweise Kopfschmerzen durch Bluthochdruck. Bluthochdruck kann
als Komplikation unter anderem eine Hirnblutung haben. Eine weitere
schwere Erkrankung, die mit Kopfschmerzen einhergehen kann, ist ein
Hirntumor. Bei sich langsam entwickelnden, aber stetig
fortschreitenden Kopfschmerzen, die sich bei körperlicher Belastung
verstärken, sollte daran gedacht werden.
Kopfschmerzen
müssen von Gesichtsschmerzen unterschieden werden
Beide
Schmerzformen können leicht miteinander verwechselt werden, da es
manchmal schwer ist, zu unterscheiden, ob die Schmerzen nun wirklich
im Kopf oder doch im Gesicht lokalisiert sind. Zu den
Gesichtsschmerzen auslösenden Krankheiten gehört beispielsweise die
Trigeminusneuralgie. Auch muss bei jungen Patienten bei
Gesichtsschmerzen eine Multiple Sklerose (MS) ausgeschlossen werden.
Zu guter Letzt ist noch zu erwähnen, dass Gesichtsschmerzen auch im
Zusammenhang mit Depressionen oder Angsterkrankungen auftreten
können.
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