Die
Endokarditis (eine Form der Herzentzündung) ist eine schwerwiegende
und äußerst ernst zu nehmende Erkrankung. Obwohl bestimmte
Personengruppen davon häufiger betroffen sind (z.B. Drogenabhängige,
Menschen mit angeborenen Herzerkrankungen, Menschen, die kurze Zeit
vor Eintritt der Symptome eine Zahn-Operation hatten), kann
prinzipiell jeder Mensch diese Erkrankung bekommen.
Die
Symptome können sehr vielfältig sein
Es
wird bei der Endokarditis zwischen akuten (schnell einsetzenden) und
subakuten (langsamer einsetzenden) Verläufen unterschieden. Diesen
Verläufen können in der Regel bestimmte Erreger zugeordnet werden.
Während also Beta-hämolysierende Streptokokken, Pneumokokken und
Staphylokokkus aureus eher akute Verläufe verursachen, sind
Streptokokkus viridans, Enterokokken und Keime der HACEK-Gruppe eher
für subakute Verläufe verantwortlich.
Typische
Symptome sind für die Endokarditis eher selten. Allgemeines
Schwächegefühl, Abgeschlagenheit, Müdigkeit sind
Allgemeinsymptome, die aber eben auch auf viele andere Krankheiten
hinweisen können. Fieber, das höher als 38 Grad Celsius klettert,
ist schon ein genauerer Hinweis, dass etwas Schwerwiegenderes im
Körper vonstattengeht. Treten dann noch zusätzlich Schmerzen in der
Brust, Atemnot und neurologische Symptome (z.B. Kopfschmerzen,
Sehstörungen, oder gar Bewusstlosigkeit) auf, muss die Diagnose
einer Endokarditis in Betracht gezogen werden.
Die
Diagnostik umfasst unspezifische Laboruntersuchungen, Blutkulturen
und die Echokardiographie
Die
eindeutigsten Hinweise auf eine Endokarditis bieten Blutkulturen und
die Echokardiographie. Bei den Blutkulturen wird dem Patienten Blut
entnommen und mit diesem Blut werden verschiedene Tests gemacht. Sinn
und Zweck dieses Vorgehens ist die Untersuchung des Blutes auf
mikrobielle Erreger, wie zum Beispiel Bakterien. Ist im Blut ein für
Endokarditis typischer Erreger vorhanden, erhärtet das den Verdacht.
Endgültig besiegeln kann man die Diagnose durch eine
Echokardiographie. Sind Blutkultur und Echokardiographie auffällig,
gilt die Diagnose Endokarditis als gesichert.
Die
Hauptsäule der Therapie bei Endokarditis ist der Einsatz von
Antibiotika
Die
Therapie der Endokarditis mit Erregernachweis im Blut und Fieber
sollte immer in einer Klinik erfolgen, um eine optimale Behandlung zu
ermöglichen. Dies ist unter anderem notwendig, da die Antibiotika
parenteral, also über die Venen, verabreicht werden sollten. Das
Spektrum an Antibiotika, das zu Einsatz kommen kann, ist abhängig
von der Art des Erregers und dessen spezifischen Eigenschaften (z.B.
Resistenzen). Mögliche Präparate sind Penicillin, Oxacillin,
Ceftriaxon, Cefazolin und Vancomycin. Die Bewertung des
Behandlungserfolges erfolgt mittels subjektiver Einschätzung des
Patienten, des Fieberverlaufes und täglich angefertigter
Blutkulturen. In Fällen starker Zerstörungen am Herzen durch einen
Erreger kann auch ein herzchirurgischer Eingriff notwendig werden,
wovon fast die Hälfte aller Endokarditis-Erkrankten betroffen ist.
Die
Prognose der Endokarditis hängt von zahlreichen Faktoren ab. Eine
schlechtere Prognose muss bei höherem Lebensalter, schweren
zusätzlichen Erkrankungen, später Diagnosestellung und/oder
schweren neurologischen Symptomen konstatiert werden.
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