Dienstag, 25. September 2012

Endokarditis - Fieber und Brustschmerzen


Die Endokarditis (eine Form der Herzentzündung) ist eine schwerwiegende und äußerst ernst zu nehmende Erkrankung. Obwohl bestimmte Personengruppen davon häufiger betroffen sind (z.B. Drogenabhängige, Menschen mit angeborenen Herzerkrankungen, Menschen, die kurze Zeit vor Eintritt der Symptome eine Zahn-Operation hatten), kann prinzipiell jeder Mensch diese Erkrankung bekommen.


Die Symptome können sehr vielfältig sein

Es wird bei der Endokarditis zwischen akuten (schnell einsetzenden) und subakuten (langsamer einsetzenden) Verläufen unterschieden. Diesen Verläufen können in der Regel bestimmte Erreger zugeordnet werden. Während also Beta-hämolysierende Streptokokken, Pneumokokken und Staphylokokkus aureus eher akute Verläufe verursachen, sind Streptokokkus viridans, Enterokokken und Keime der HACEK-Gruppe eher für subakute Verläufe verantwortlich.
Typische Symptome sind für die Endokarditis eher selten. Allgemeines Schwächegefühl, Abgeschlagenheit, Müdigkeit sind Allgemeinsymptome, die aber eben auch auf viele andere Krankheiten hinweisen können. Fieber, das höher als 38 Grad Celsius klettert, ist schon ein genauerer Hinweis, dass etwas Schwerwiegenderes im Körper vonstattengeht. Treten dann noch zusätzlich Schmerzen in der Brust, Atemnot und neurologische Symptome (z.B. Kopfschmerzen, Sehstörungen, oder gar Bewusstlosigkeit) auf, muss die Diagnose einer Endokarditis in Betracht gezogen werden.


Die Diagnostik umfasst unspezifische Laboruntersuchungen, Blutkulturen und die Echokardiographie

Die eindeutigsten Hinweise auf eine Endokarditis bieten Blutkulturen und die Echokardiographie. Bei den Blutkulturen wird dem Patienten Blut entnommen und mit diesem Blut werden verschiedene Tests gemacht. Sinn und Zweck dieses Vorgehens ist die Untersuchung des Blutes auf mikrobielle Erreger, wie zum Beispiel Bakterien. Ist im Blut ein für Endokarditis typischer Erreger vorhanden, erhärtet das den Verdacht. Endgültig besiegeln kann man die Diagnose durch eine Echokardiographie. Sind Blutkultur und Echokardiographie auffällig, gilt die Diagnose Endokarditis als gesichert.


Die Hauptsäule der Therapie bei Endokarditis ist der Einsatz von Antibiotika

Die Therapie der Endokarditis mit Erregernachweis im Blut und Fieber sollte immer in einer Klinik erfolgen, um eine optimale Behandlung zu ermöglichen. Dies ist unter anderem notwendig, da die Antibiotika parenteral, also über die Venen, verabreicht werden sollten. Das Spektrum an Antibiotika, das zu Einsatz kommen kann, ist abhängig von der Art des Erregers und dessen spezifischen Eigenschaften (z.B. Resistenzen). Mögliche Präparate sind Penicillin, Oxacillin, Ceftriaxon, Cefazolin und Vancomycin. Die Bewertung des Behandlungserfolges erfolgt mittels subjektiver Einschätzung des Patienten, des Fieberverlaufes und täglich angefertigter Blutkulturen. In Fällen starker Zerstörungen am Herzen durch einen Erreger kann auch ein herzchirurgischer Eingriff notwendig werden, wovon fast die Hälfte aller Endokarditis-Erkrankten betroffen ist.
Die Prognose der Endokarditis hängt von zahlreichen Faktoren ab. Eine schlechtere Prognose muss bei höherem Lebensalter, schweren zusätzlichen Erkrankungen, später Diagnosestellung und/oder schweren neurologischen Symptomen konstatiert werden.



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